Spiel mit dem Tod
Nach dem Besuch auf Couzmel ging es am nächsten Tag in Mexiko schon weiter: Eine 2-Tages Tour mit Übernachtung in Merida stand an. Früh morgens sammelte uns der Reisebus ein. Auf der Fahrt zu unserem ersten Stop stiegen noch weitere Urlauber für die kurze Rundreise in unseren Bus. Gegen 10 Uhr kamen wir in Valladolid an. Viel Zeit hatten wir hier nicht. Wir konnten uns lediglich den hübsche Hauptplatz Plaza e Parque Francisco Canton und die Kathedrale Catedral de San Servasio anschauen. Danach machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Ruinenstätte.
Menschenmassen und zu wenig Zeit
Gegen Mittag (ca. halb 12) kamen wir an der Ruinenstätte an. Als wir durch den Eingang gingen, mussten wir erst einem langen Weg folgen, bis wir an der eigentlichen Attraktion ankamen. Der Weg zog sich etwas, da an beiden Seiten des Wegrandes Händler mit ihren aufgebauten Ständen waren und uns allerlei Souvenirs andrehen wollten.
Nachdem wir das Getummel hinter uns gelassen hatten, standen wir fast im Zentrum der Ruinenstadt. Leider waren zu dieser Uhrzeit sehr viele Menschen unterwegs. Alle wollten sich das berühmte Bauwerk anschauen. Trotzdem war es so gigantisch in dieser alten Inkastadt zu sein. Mit der Vorstellung, dass vor tausenden von Jahren, genau hier, Menschen dieses Bauwerk erschaffen haben und in dieser Stadt lebten.
Erster Stop in der großen Anlage in Mexiko war für uns die Pyramide des Kukulcán – El Castillo. Sie befindet sich im Zentrum von Chichén Itzá. Das Bauwerk ist dreißig Meter hoch und hat als Zugang vier Treppen auf allen Seiten. Mit je 91 Stufen pro Treppe führen diese zur Tempelpyramide des Kukulkan hinauf. Gott der vier Elemente: Wasser, Erde, Feuer, und Luft. Leider sind die Treppen & die Zugänge für Besucher gesperrt. 🙁 Das hat aber schon einen guten Grund, denn es gab dort schon einige Unfälle. In einem Raum der Pyramide fanden Entdecker einen Jaguar aus Stein, der Augen aus Jade hatte und als eine Art Sitz gestaltet war. Sie vermuteten, dass er vielleicht einst als Thron gedient haben könnte.
Wer an Mexiko denkt, hat gleich das Bild dieser Pyramide vor Augen und ist deshalb auch ein richtiger Publikumsmagnet. Der ganze Rasen vor dem großen Foto-Hotspot schlechthin war niedergetreten oder fast garnicht mehr vorhanden. Da standen wir nun. Mit unserer Reisegruppe zwischen viel zu vielen Touris und lauschten den Geschichten unseres Guides. Schon jetzt wünschte ich mir, diese Tour einfach selbst geplant zu haben um einfach den Menschenmassen aus dem Weg zu gehen und einfach sich die Zeit zu nehmen, die man gerne dort bleiben möchte.
Aber weiter im Text: Wenn man vor einer Seite der Pyramide steht und in die Hände klatscht, kann man ein Echo aus der Pyramide hören. Der Schall wird viele hundert Meter weit zurückgeworfen und verstärkt. Ein Händeklatschen hört sich dabei an wie ein Pistolenschuss. Nachdem wir alle das mit dem Klatschen ausprobiert hatten und unsere Fotos in der Tasche hatten, ging die Tour auch schon weiter. Muss komisch aussehen, wenn hunderte Touristen Tag für Tag vor der Pyramide stehen und wie wild in die Hände klatschen und schauen, was dann passiert. 😀 Gibt es hiervon Zeitrafferaufnahmen?
Kampf um Leben und Tod
Weiter ging es für uns zum großen Ballspielplatz – Juego de pelota. Dieser Ballspielplatz in Chichén Itzá ist einer der größten und bedeutendsten von mehr als 520 Ballspielplätzen der Mayakultur.
Das Ballspiel der Maya war damals kein Sport oder Freizeitvergnügen. Es war eine religiöse Handlung zu Ehren der Götter und endete meist mit einem blutigen Menschenopfer. Ziel des Spiels war, mit einem kiloschweren Ball aus massivem Kautschuk durch einen kleinen Ring zu treffen. Dieser Ring befand sich ca.2,50m bis 3,50m über dem Boden, wobei der Ball nicht mit Händen oder Füßen berührt werden durfte. Es wurde entweder mit der Hüfte, Brust oder Schulter gespielt.
Für uns war das ganze nur schwer vorstellbar.. Ganz ohne die Hilfe von Händen und Beinen einen so schweren Ball in dieser Höhe durch den kleinen Ring bekommen? Uns wurde gesagt, dass nicht die Verlierer, sondern die Sieger eines Ballspiels geopfert wurden. Für die Mayas war es eine Ehre den Göttern geopfert zu werden. Deshalb meldeten sich die Ballspieler wohl gerne Freiwillig zum Spiel um den Tod.
Menschenopfer und Sternenbeobachter
Nachdem wir uns den Ballspielplatz angeschaut hatten, liefen wir weiter zur Cenote Sagrado, auch der heilige „Brunnen“ genannt. Von ihm hat Chichén Itza seinen Namen, nämlich Brunnen der Itzá. Auf dem Grund dieser Cenote fand man viele Opfergaben wie Schmuck, Jade, Gold, Keramikgefäße und menschliche Überreste. Diese gelten als Zeichen, dass die Maya Menschen opferten, um die Götter gnädig zu stimmen.
Ein Cenote ist ein dolinenartiges Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser gefüllt ist. Der Begriff stammt von den Maya und bedeutet soviel wie „Heilige Quelle“. Mehr als 1000 Cenotes sind allein im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo bekannt. Sie besitzen im Durchschnitt eine Tiefe von etwa 15 Metern. Wer mehr über Cenoten erfahren möchte, kann hier noch einiges nachlesen.
Wir liefen noch kurz an den tausend Säulen vorbei und weiter auf die andere Seite der Ruinenstätte. Unser Weg führte wieder an viel zu vielen Händlern vorbei, die einem ihre Souvenirs anbieten wollten. Am sogenannten Osario – Grab eines Hohenpriesters, hielten wir nochmals an und hörten unserem Guide zu.
Nur durch eine Nachfrage meinersets liefen wir noch weiter nach hinten, um uns kurz das Observatorium anzuschauen. Viel Zeit hatten wir nicht, da die Zeit drängte… Das fand ich auf dieser Tour mit am nervigsten. Nicht die Zeit für die Sehenswürdigkeiten zu haben, die man gerne wollte. Aber naja. Vielleicht kommen wir mit einer Individual-Rundreise noch einmal hier nach Mexiko zurück. 😉
Eine kleine Stadt in gelb
Wieder im Bus angekommen fuhren wir erst einmal ca. 1 Stunde, um an unser nächstes Ziel auf der Liste zu kommen: Izamal. Izamal ist eine historisch bedeutende Kleinstadt in Mexiko und wird auch die gelbe Stadt genannt. Hier befindet sich auch ein schönes Kloster: Convento de San Antonio de Padua. Doch die Geschichte dahinter fand ich nicht sehr berauschend. Man sagt, dass hier einst auch mal eine Maya-Pyramide stand, die aber im Namen der Kirche plattgemacht wurde und daraufhin dieses Kloster errichtet wurde. 🙁
Von Izamal war es nochmal ca. 1 Stunde Busfahrt bis wir in Mérida ankamen. Hier hatten wir ein bisschen Zeit für uns, um die Stadt zu erkunden, um danach etwas zu essen und ins Hotel zu gehen. Wer es noch nicht wusste: Mérida ist die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán. Wir schlenderten ein bisschen in der Stadt umher, schauten uns ein paar riesige Bilder im Museum an und warteten am Plaza de Grande auf unseren Bus, der uns zu unserem Hotel brachte.
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