Besuch bei einem Halbriesen
Reise-Tagebuch #04
Montag, 07.08.2017
Auf einen Sprung bei Hagrids Hütte vorbei
Von unserem Campingplatz in Schottland sind wir erst einmal Richtung Kinlochleven gefahren, um ein Outdoorgeschäft aufzusuchen. Unsere Luftmatratze war ja kaputt und wir wollten in Zukunft nicht noch weiter auf dem kalten Boden aufwachen. Leider hatte das Geschäft keine Luftmatratzen vorrätig und ein Angestellter verwies uns auf einen Laden in Fort William. Wir beschlossen unsere Route weiter fortzusetzen und morgen Richtung Fort William aufzubrechen. Dieser Ort stand sowieso auf unserem Plan. In Glencoe tankten wir noch kurz unser Auto und was entdeckten wir dort beim Bezahlen: Luftmatratzen. Diese Tankstelle verkaufte Luftmatratzen!
Überglücklich und mit einer neuen Luftmatratze im Gepäck fuhren wir weiter zu Hagrids Hütte. Ja, ihr habt richtig gelesen: Diesen bekannten Ort aus den Harry Potter Filmen kann man in Schottland aufsuchen. Die Crew errichtete damals während der Dreharbeiten zu „Der Gefangene von Askaban“ in der Nähe von Torren Lochan in Clachaig Gully Hagrids Hütte.
Leider steht die die Hütte nicht mehr dort, wo sie einmal gestanden hatte. Doch die Umgebung wird Harry Potter Fans nach genauem Hinsehen sehr vertraut vorkommen. Wir brauchten jedoch eine Weile, um uns zu orientieren und die Filmkulisse ins unser Gedächtnis zu rufen. Es war wirklich toll! Fast hätten wir den des Flügelschlag von Seidenschnabel über uns gespürt.
Torren Lochan
Wir folgten einem nahegelegenen Flüsschen den Hügel wieder hinab und auf die andere Seite der Straße. In dem kleinen Waldstück gegenüber wanderten wir noch ein Weilchen umher und liefen um den künstlich angelegten See. Die kleine Wanderung war sehr idyllisch und wunderbar ruhig, es war nicht viel los und man konnte der Natur lauschen. In diesem Waldstück sahen wir auch wieder diese aufeinander gestapelten Steintürmchen. Cairns oder Steinmännchen, wie wir sie kennen. Hast Du von den Steinmännchen schon einmal gehört oder welche gesehen?
Steinmännchen sind aufeinander gestapelte Steine in Form kleiner Hügel oder Türmchen. Sie sind eine Art Wegweiser und sollen in unübersichtlichem Gelände die Orientierung erleichtern. Laut einer Norwegischen Sage zufolge, sollten Wanderer, die an einem Steinmännchen vorbeikommen, einen Stein auf dem Türmchen ergänzen, um sich vor Trollen zu schützen.
Seit wir diese Steinmännchen gesehn haben, freue ich mich immer sehr, wenn wir wieder welche entdecken. Auf jedes Türmchen stapeln wir einen weiteren Stein um diese zu erhalten und um andere Wanderer zu erfreuen.
Wildzelten zwischen Bergen und Flüssen
Wir fuhren weiter in das Tal Glen Coe hinen. Glen Etive. Dort, wo James Bond teilweise gedreht wurde (Skyfall) und am Loch Etive Harry Potter. Sehr schöne Landschaften mit Bergen, kleinen Flüsschen und Wasserfällen.
Wir beschlossen auf der Single Track Road am Rande zu zelten. Wir hatten schon auf dem Weg einige Wildcamper gesehen. Wir mussten nur ein ruhiges Plätzchen für uns finden welches wir auch ganz abgeschieden gefunden hatten. Hier war nichts, außer der kleine Flussausläufer von Loch Etive und eine Handvoll Autos, die alle paar Stunde mal vorbeifuhren. Ein perfekter Ort zum Übernachten!
Doch als wir zu Abend gegessen und uns ins Zelt gekuschelt hatten, ging bei mir zum ersten Mal das Kopfkino los: Gibt es hier in Schottland Bären? Oder Wölfe? Nein… – Hier gibt es doch auch garkeine großen Bäume oder Büsche, wo sie sich hätten verstecken können.. Aber.. Was machen wir, wenn plötzlich ein Tier unser Zelt kauptt macht? Ihr glaubt nicht, was für seltsame Gedanken in meinem Kopf umher kreisten. Da wir hier mitten im Nirgendwo ganz alleine in einem Zelt ohne großen Schutz waren, spielte mir mein Gehirn einiges vor.. Die Geräusche um uns herum waren schon etwas gruselig. Es war sehr windig. Wir hörten auch den leichten Regen, der gegen unser Zelt prasselte und das plätschernde Bächlein, das sich nicht weit von unserem Zelt befand. Hast Du schon einmal mitten in der Natur, ohne elektrisches Licht übernachtet und hattest solche Gedanken?
Nachdem wir uns versucht hatten etwas abzulenken und ein paar Seiten in unseren Büchern gelesen hatten schliefen wir dann doch irgendwann ein.
Reiseroute für Tag 4:
Vom Campingplatz tiefer in den Glen Coe, um dort wild zu zelten
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